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10 Tipps für weniger Stress und mehr Zufriedenheit in der (Eltern-) Paarbeziehung

10 Tipps für weniger Stress und mehr Zufriedenheit in der (Eltern-) Paarbeziehung

Welches Paar träumt nicht von einem langfristig zufriedenen Familienleben? Eins vorweg: Beziehungen sind Arbeit. Egal, ob berufliche, freundschaftliche, Liebesbeziehungen oder auch die Beziehung zu unseren Kindern. Herausfordernde Zeiten gehören zum Leben dazu, das weiß sicherlich jeder. Doch auf viele Aspekte unseres Lebens haben wir deutlich mehr Einfluss, als wir zunächst glauben. Viele Menschen realisieren dies erst spät. Meine Erfahrung zeigt, dass eine stabile Grundlage in der Paarbeziehung eine unglaublich positive Auswirkung auf das Familienleben hat. Denn diese Basis ermöglicht es, Schwierigkeiten und Veränderungen besser meistern zu können. Sei es hinsichtlich des großen Schritts “wir bekommen das erste Kind” oder auch bezüglich anderer neuer Lebensbereiche, wie ein Hausbau, weitere Kinder, Krankheiten oder äußere Veränderungen.

Vieles liegt im Verborgenen und kommt lediglich nach einer gewissen Zeit an die Oberfläche. Und zahlreiche Aspekte entwickeln sich erst sukzessive, nachdem man sie angegangen ist.

Was könnt ihr konkret tun, um ein weniger stressiges und langfristig zufriedenes Leben als Familie zu gestalten?
Ansetzen könnt ihr als erste Schritte bereits in sehr greifbaren Bereichen. Konkret habe ich die folgenden 10 Tipps für euch herausgearbeitet:

1. Sortiert euer Zuhause und mistet radikal aus.

Vielleicht auf den ersten Blick wenig relevant aber dieser Schritt hat oft einen großen Mehrwert. Wir haben dies leider erst nach Geburt und Wochenbett so richtig gestartet aber die Wirkung war trotzdem groß. Unser Ziel war und ist, nur noch das zu besitzen, was wir wirklich benötigen. Das ein oder andere ist natürlich trotzdem noch geblieben aber grundsätzlich wurde viel ausrangiert.

Und warum ist das oft hilfreich für die Beziehung und das Leben als Eltern? Weniger zu besitzen heißt auch weniger, das geputzt, gepflegt oder aufgeräumt werden muss. Also weniger Raum für ungerecht verteilte Aufgaben im Haushalt und mehr Zeit für Wichtigeres: Euch.
Wenn die Dinge einen festen Platz haben, welchen beide kennen, können jegliche Aufgaben im Haushalt von beiden übernommen werden. Z.B. für das Wochenbett ist es hilfreich, wenn jeder wirklich alles erledigen könnte und die frischgebackene, noch heilende Mutter sich z.B. nicht darum kümmern muss, die Wäsche zu sortieren, da “der Partner ja nicht weiß, wo alles hingehört…”

Übrigens: Auf dieser Basis kann anderen Menschen auch gut verdeutlicht werden, dass man weniger besitzen möchte und sich besonders über Zeit-Geschenke etc. freuen würde. Auch bezüglich der Spielsachen ist weniger häufig mehr.

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2. Verteilt die Aufgaben in eurem (Familien-) Leben fair.

Oben schon erwähnt aber sehr wichtig: Schaut entsprechend eurer Situation, was jeder zur Familie und Partnerschaft beiträgt und welche Aufgaben bei wem in welchem Umfang Sinn machen. Manchmal hat ein Partner Aufgaben inne weil es über Jahre so gemacht wurde und ist im (neuen) Familienkontext langfristig überlastet – und der andere merkt es nicht, da es lange nicht auffällt.
Es kann sehr helfen, dass sich jeder über 1-2 Wochen hinweg genau beobachtet und die umgesetzten Tätigkeiten, sowie den zeitlichen Aufwand notiert. Alle Aufgaben sollten anschließend gemeinsam besprochen und zugeordnet werden.

Uns hat es besonders zum Übergang von meiner vollen Elternzeit auf unser geteiltes Modell geholfen, jegliche Aufgaben in unserem gemeinsamen Leben zu besprechen und aufzuteilen.

3. Sprecht über Finanzelles

Für manche ganz klar, für andere überhaupt nicht. Sobald ein Kind in die Beziehung kommt, sollte spätestens über das Thema Geld gesprochen werden (aus meiner Sicht auch bereits deutlich früher). Wie viel verdienst du überhaupt? Richten wir ein Gemeinschaftskonto ein? Wie möchten wir die Ausgaben für das Kind gestalten? Wollen wir monatlich Geld an die Seite legen? Die Möglichkeiten sind fast unendlich – sprecht darüber und findet eine Lösung, mit der sich beide wohl fühlen. Für die Monate mit Elterngeldbezug und die daran anschließende Zeit.

4. Überlegt, wie ihr das Leben mit den Menschen außerhalb eurer Kernfamilie gestalten möchtet

Mit Kind hat man oft weniger Zeit und Prioritäten verschieben sich. Vielleicht war ein Paar vor der Geburt des ersten Kindes jeden Sonntag zum Kaffee bei der Schwiegermutter aber anschließend passt es einfach nicht immer zeitlich hinein. Nicht selten ergeben sich auch Konstellationen, in denen sich Familienmitglieder oder Freunde zu extrem einmischen und diese Situationen eher vermieden werden wollen. Auch kann es sein, dass ihr aktuell häufig Freunde zu Besuch habt und dies zunächst lieber woanders stattfinden lassen möchtet. So habt ihr weniger Belastung. Was auch immer euch bewegt – alles ist völlig legitim aber es muss euch beiden klar werden.
Daher ist besonders wichtig: Sprecht als Paar darüber, wie ihr euer grundsätzlich gestalten möchtet und welche Wünsche euch auf dem Herzen liegen. Anschließend sollte weiterhin Raum für Austausch und Neuerungen geschaffen werden, denn Gegebenheiten können sich ja bekanntlich ändern. Es gibt viele Optionen. Die Hauptsache ist, dass ihr eure Wünsche ernst nehmt und Lösungen findet, die für euch als Paar und Familie passen.

5. Räumt euch gegenseitig Zeit nur für euch ganz alleine ein

Diesen Punkt vergessen leider viele Paare und die negativen Auswirkungen sind oft weitreichend. Optimaler Weise sollte jedes Elternteil mindestens einmal die Woche Zeit für sich haben.

Die eine Person braucht mehr davon, die andere weniger – Hauptsache ist, dass ihr die Notwendigkeit nicht unterschätzt. Schnell sind drei Monate vergangen, in denen ihr nicht einmal einen Spaziergang allein genießen konntet, an den letzten Männerabend (aktuell gern virtuell) kann man sich auch nicht mehr erinnern und wie sich eine professionelle Massage wohl anfühlen könnte, mag man nicht einmal träumen (sollte bei Bedarf bald wieder auf der Liste stehen).

Aktuell steht “me-time” bei uns übrigens mehrmals die Woche auf dem Plan – sei es auch einfach ein Spaziergang oder eine halbe Stunde ohne Störung im Schlafzimmer. Gerade in der aktuellen Zeit sollten wir uns aus meiner Sicht dringend gegenseitig Raum ermöglichen, damit wir auch wieder Nähe zulassen können.

6. Verbringt Medienfreie Zeit

Heutzutage sind Handys, Tablets, Computer und ähnliches kaum mehr aus den Haushalten weg zu denken. Umso wichtiger ist, dass wir sie regelmäßig auch mal beiseite lassen und uns auf die Umgebung konzentrieren. Auf uns allein, auf uns als Paar und auf die Familie. So entstehen hilfreiche und wertschätzende Gespräche auf Augenhöhe. Außerdem können Missverständnisse vermieden werden, denn wir sind deutlich konzentrierter, wenn unser Bewusstsein ganz beim aktuellen Geschehen ist.

7. Plant und verbringt besondere Zeit zu zweit

Paarzeit ist wichtig. Spätestens 6 Monate nach der Geburt eines Kindes sollte sie wieder Raum finden. Ihr könnt natürlich klein anfangen aber es ist wichtig, sowohl zuhause als auch auswärts Zweisamkeit in Form einer richtigen Verabredung zu erleben. Während dieser Zeit gibt es nur ein Ziel: Gemeinsam Spaß haben. Aus diesem Grund sollten zu diesem Zeitpunkt keine Diskussionen und Streitgespräche Platz finden. Einige Eltern dürfen sich auch einmal daran üben, während dieser Zeit nur in der Beziehung zu sein und nicht zu viel über das Baby zu sprechen.
Gemeinsame Dates konnten bereits bei vielen Paaren wahre Wunder bewirken, um sich wieder nahe zu kommen.
Aktuell verbringen Paare, mit denen ich gesprochen habe, übrigens Dates in Form von gemeinsam kochen oder backen, Essen bestellen und einen schönen Tisch herrichten, Spiele spielen oder auch Drinks mixen und diese bei Gesprächen jenseits der Corona-Situation genießen .

8. Sprecht regelmäßig über offene Fragen oder Themen

Vielen Paaren hilft es, sich einen festen Zeitpunkt in der Woche (losgelöst von der Verabredung bzw. dem Date) für aktuelle Themen zu nehmen. Hier kann alles Wichtige platziert und die kommende Woche besprochen werden.

Beachtet für eure Absprachen, dass ihr den Zeitpunkt bewusst wählt, wertschätzend kommuniziert und möglichst jegliche Störquellen vermeidet. Da es immer wieder vorkommt, dass Besprochenes falsch verstanden oder wieder vergessen wird, hilft zahlreichen Paaren sehr, die Absprachen zu notieren. Dies kann eine gute Absicherung für das gemeinsame Verständnis sein. Zudem kann man sich im Falle der Fälle wieder darauf beziehen.

Gut zu wissen: Als kleine Hilfestellung für eure Absprachen habe ich einen Guide mit wichtigen Themen und hilfreichen Fragen erarbeitet. Diesen könnt ihr euch hier direkt kostenlos herunterladen.

9. Sucht euch mindestens eine andere Person, um über euch selbst zu sprechen.

Vielen Eltern passiert es: Sie sprechen mit anderen hauptsächlich über die Kinder und ihre Familie. Am Ende vergessen sie sich dabei selbst viel zu häufig. Doch es kann sehr hilfreich sein, Thematiken und Herausforderungen in der Partnerschaft regelmäßig mit Menschen außerhalb der Kernfamilie zu teilen. Auch persönliche Themen sind genau so wichtig, selbst wenn wir Eltern geworden sind. Vielen reicht bereits eine Person für gemeinsame Gespräche – und die können Wunder bewirken. 

10. Nehmt euch bei Problemen rechtzeitig professionelle Hilfe

Die meisten Paare suchen sich erst dann Hilfe, wenn es (fast) zu spät ist. Dabei sollte es selbstverständlich werden, auch bei scheinbar kleineren Themen Input von außen zu suchen. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, sich online zu belesen. Auch Fragen zu den Themen Paarbeziehung, Elternbeziehung, Familienglück etc. werden online beantwortet. Das kann ein erster Schritt sein. Nach wie vor werden jedoch zahlreiche Themen nicht umfangreich genug angesprochen und Männer zu wenig adressiert. Zudem hat jede*r einen individuellen Hintergrund. Aus diesem Grund macht es sehr viel Sinn, sich professionelle Unterstützung zu nehmen und die Herausforderungen zu besprechen. Vielen hilft auch ein unverbindliches Erstgespräch, um sich im ersten Schritt an das Thema heranzuwagen, die Person kennenzulernen und genauer zu erfahren, wie die Beratung ablaufen würden. Es kann nur besser werden 🙂

Zeit für die Umsetzung:

Posted in Eltern, Elternpaare, Erstes Kind, Familienleben, Familienzeit, Paarberatung

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