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Darum sind viele (werdende) Väter nicht Teil der Familie

Vater in Familienleben integrieren

Darum sind viele (werdende) Väter nicht Teil der Familie

“Ich weiß nicht, ob wir ein zweites Kind wollen. Es ist einfach so anstrengend und ich habe das Gefühl, ich mache alles alleine”. Ein Satz, den ich in dieser Art nicht nur einmal von Müttern gehört habe. “Nein, ich möchte kein weiteres Baby. Ich bin froh, dass unser erstes Kind nun größer ist und ich langsam wieder Teil der Familie werde”, habe ich häufig von Vätern gehört.

Aber wie kommt es, dass viele Eltern nach der Geburt des ersten Kindes unglücklich sind? Oder Beziehungen sogar bereits im ersten Lebensjahr des Babys scheitern?

Eine Frage, die Paare sich häufig zu spät stellen und die ich gern immer wieder beantworten möchte. Im Folgenden werde ich nicht nur auf die Gründe eingehen, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Für werdende Eltern und Paare, die bereits Eltern geworden sind.

Den einen Grund für alle Eltern werde ich wohl nie nennen können. Konstellationen in Partnerschaften und Familien sind so individuell, dass wir hier immer im Einzelnen hinschauen müssen.

Doch ganz klar können wir immer wieder ähnliche Strukturen und Themenbereiche erkennen. Mangelndes gegenseitiges Verständnis, fehlende Kommunikation, Ziellosigkeit, unverhältnismäßige Rollenverteilung oder auch unerkannte und unausgesprochene Wünsche. Diese Themen spiegeln sich dann in offensichtlichen Situationen oder auch in ganz kleinen Teilaspekten wider. Hinzu kommen oft auch noch weitere Aspekte. Zudem spielen individuelle Erfahrungen, die jeder Einzelne gemacht hat, ebenfalls eine wichtige Rolle für die Beziehung.

Frühe Chancen als Paar verpasst

Viele Paare, die es nicht schaffen, den Vater ausreichend einzubinden, verpassen bereits sehr früh wichtige Chancen. Es beginnt schon bei der Kinderplanung. Bei vielen sogar mit der Art der Beziehung, die sie zu zweit führen, ehe sie sich für ein erstes Kind entscheiden. Es geht weiter mit der Schwangerschaft, der Geburt, dem Wochenbett, der Elternzeit und mündet in ein großes Meer: Das Leben als Familie.

Wenn Paare sich ein Kind wünschen, oder es vielleicht einfach passiert, ist die Frau wohl oder übel die Person, die es direkt zu spüren bekommt. Der Körper verändert sich, Hormone sorgen für andere Verhaltensweisen. Auch gesellschaftlich ist es Gang und Gebe, sich als Schwangere mehr auszutauschen und mit dem Thema Baby auseinanderzusetzen. Viele Fragen zu Geburt und Familie werden zudem nur an die Schwangere gerichtet. Schwangere Frauen haben grundsätzlich zahlreiche Berührungspunkte mit allen Themen rund um das Kind. Selbst hier im Netz werden hauptsächlich die Frauen angesprochen.

Kein Wunder also, dass vielen nicht bewusst ist, wie viele Möglichkeiten es für werdende Väter gibt. Und noch viel bedeutsamer: Wie weitreichend die negativen Auswirkungen sein können, wenn ein Paar nicht gemeinsam durch diese Phasen geht. Eine Familie zu gründen ist ein neuer, unbekannter Schritt. Bevor wir es nicht erlebt haben, können wir uns nur ansatzweise vorstellen, wie unser Leben mit Kind wohl aussehen mag.

Gesellschaftlicher Umgang als Risiko

Hinzu kommen die wenig lebensnahen Berichte vieler Eltern, bei denen nach Außen hin alles perfekt wirkt. Sowohl im Umfeld vieler werdender Eltern, als auch auf den sozialen Medien. Auf der anderen Seite spielen auch die ausbleibenden Erzählungen eine große Rolle. Viele Paare denken immer noch, sie stehen mit ihren schwierigen Situationen und Erfahrungen alleine dar.

Für zahlreiche Männer ist es demzufolge nicht naheliegend, sich vor der Geburt des ersten Kindes intensiv mit dem Baby und den Themen rund um diese große Lebensveränderung zu beschäftigen.

Auch Frauen erkennen die Möglichkeiten nur selten. Viele schwangere Frauen hoffen auch einfach, dass sich der Partner nach der Geburt plötzlich mit allem identifizieren kann.

Was könnt ihr als werdende Eltern tun, um den Vater zu integrieren?

Natürlich ist keiner dazu verpflichtet aber ich kann nur von ganzem Herzen raten, dass ihr euch als Paar mit Kinderwunsch oder während der Schwangerschaft mit dem ersten Kind, intensiv Gedanken macht.
Wie können wir beide an diesem neuen, aufregenden Projekt teilhaben? Was wünschen wir uns für unsere Beziehung? Wie sieht unser Plan als Familie aus und welche Rollen kann und möchte jeder einnehmen?

Für das eine Paar kann die Entscheidung ganz anders aussehen als für das andere. Es ist aus meiner Sicht unheimlich wichtig, beide Elternteile bereits während der Schwangerschaft zu integrieren. Paare sollten sich gemeinsam auf die Geburt, das Wochenbett und das Leben als Familie vorbereiten. Nur so können Verständnis und Zuversicht geschaffen – und eventuelle Ängste genommen werden. Ängste spielen häufig eine größere Rolle als man manchmal denkt. Wenn diese nicht angesprochen, bearbeitet und langfristig genommen werden, kann dieses zu echten Blockaden führen.

Als Paar an einem Strang ziehen

Indem ihr gemeinsam an einem Strang zieht, könnt ihr den Grundstein dafür legen, auch mit Kind noch glücklich – wenn nicht sogar glücklicher – miteinander zu sein.

Schwierige Phasen gehören zum Leben dazu und wir werden immer wieder neue Erfahrungen machen. Eine stabile Partnerschaft hilft ungemein, diese zu meistern. Wir nutzen sinnvolle Kommunikationsstrukturen und gemeinsame Ressourcen, sowie erarbeiten individuelle Strategien etc..

Die Entscheidung für ein Kind trifft ein Paar gemeinsam. So sollte es jedenfalls in einer gesunden Beziehung sein. Und aus diesem Grund sollten wir uns auch beide gleichermaßen beteiligen. Das bedeutet nicht, dass jede Kleinigkeit gemeinsam gemacht werden muss. Auch muss nicht genau der gleiche Anteil an Zeit mit dem Kind verbracht werden. Es sei denn, ihr möchtet dieses genau so. Es bedeutet, dass ihr besprechen solltet, was ihr euch wünscht und wie es für euch am besten passt. Dass ihr euch regelmäßig darüber austauscht, ggf. Elemente anpasst oder auch komplett neu strukturiert.

Genau dieses Reflektieren macht auch bezüglich beider Rollen Sinn: Wer sind wir überhaupt und was wünschen wir uns? Welche Aufgaben übernimmt jeder? Wie gestalten wir unser Leben mit Kind und welche Aspekte müssen wir beachten?

Informiert euch gern über mein Coachingprogramm für werdende Eltern, in welchem ihr mit meiner Unterstützung genau diese Themen als Paar bearbeiten könnt.

Was ihr als Eltern umsetzen könnt

Wenn ihr bereits Eltern geworden seid, könnt ihr ebenfalls an vielen Aspekten arbeiten. Hinterfragt euren Alltag und eure Strukturen. Vielleicht hilft auch eine konkrete Planung weiter.

Stellt euch auch weitere Fragen: Kann die Mutter gegebenenfalls noch etwas mehr an den Vater abgeben? Kann der*die Partner*in die ein oder andere Aufgabe doch wagen?
Hinterfragt euch: Kann es z.B. sein, dass der Vater weniger Raum hat weil die Mutter bereits gut weiß, was das Kind braucht? Je öfter wir versuchen, die Vorgänge in unserem Alltag zu hinterfragen, desto besser können wir uns weiterentwickeln. Welche Faktoren stecken ansonsten dahinter, dass der Vater nicht optimal teilhaben kann?
Hat die Mutter den Wunsch, auch wieder arbeiten zu gehen, jedoch steht diese Frage nie im Raum? Fühlt der Vater sich unter Druck, beruflich alles geben zu müssen? Wenngleich dieses nur Beispiel-Fragen sind, können sie bereits einige Gedanken anregen.

Unzufriedenheiten und Wünsche zu erkennen, sowie anzusprechen ist eine wahre Kunst. Daher ist es auch ganz normal, dass viele Paare dieses üben müssen.

Eingefahrene Strukturen erkennen

Eingefahrene, blockierende Strukturen zu erkennen, gemeinsam daran zu arbeiten, kann viel bewirken. Plötzlich findet z.B. auch der Vater seinen eigenen Weg mit dem Baby, ist zuversichtlicher und die Bindung zum Kind festigt sich. Und auf der anderen Seite steht eine Mutter mit mehr Zeit für sich. Sobald wir unsere Wünsche erkannt und versteckte Strukturen aufgebrochen haben, entwickelt sich eine neue Energie für die ganze Familie. Darüber hinaus kann auch wieder eine gute Paardynamik in der Beziehung entstehen, die mit positiven Momenten und Gemeinsamkeiten geschmückt wird.

Im Artikel “Stressfreier mit dem ersten Kind” oder auch 10 Tipps für weniger Stress und mehr Zufriedenheit in der (Eltern-) Paarbeziehung findet ihr ebenfalls einige Ratschläge und Hintergründe zu diesen Aspekten.

Fazit

Paare, die eine Familie gründen wollen, sollten sich also vorbereiten. Dazu gehören nicht nur ausreichend Bodys, ein Beistellbett oder der Kinderwagen. Diese Vorbereitung sollte optimaler Weise bereits zum Zeitpunkt des Kinderwunsches bzw. während der Schwangerschaft stattfinden. Merkt euch eines: Die positiven Auswirkungen sind groß. Über die darauf folgenden Jahre hinweg könnt ihr euch viel Stress, Unzufriedenheit und Aufwand sparen. 

Übrigens: Ob ihr bereits Eltern seid oder nicht – ihr steht mit eurem Themen nicht alleine dar. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten als Team neue Wege zu erarbeiten oder auch professionelle Hilfe hinzu zu ziehen. Je früher dieser Schritt gegangen wird, desto besser: Kontraproduktive Strukturen werden daran gehindert, sich zu festigen und wir führen schneller wieder ein zufriedenstellendes Leben.

Auch wenn sich das gesellschaftliche Bild langsam ändert und viele Elternpaare bereits andere Konstellationen zeigen, ist die Aufteilung von Mutter und Vater häufig immer noch die Klassische. Erkennt diese Muster. Hinterfragt sie. Haltet auch fest, was sehr gut läuft und weiter fortbestehen sollte. Schaut auf eure Partnerschaft, nutzt wichtige Chancen. Es ist unheimlich wirksam, sich als Paar eine stabile Basis zu erarbeiten, das Vertrauen zu stärken und gute Routinen zu entwickeln. 

Schon bald startet mein exklusives Angebot für werdende Eltern in eine neue Runde. Erfahrt direkt hier alles über das Coachingprogramm und kontaktiert mich sehr gern per E-Mail bei weiteren Fragen.
Ich freue mich auf die Arbeit mit euch.

Posted in Beziehungstipps, Eltern, Erstes Kind, Familienleben, Mutter werden, Schwangerschaft, Vater werden

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