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Der richtige Zeitpunkt für “Babysitter” ist vor der Geburt – Eure Paarbeziehung im Blick

Der richtige Zeitpunkt für “Babysitter” ist vor der Geburt – Eure Paarbeziehung im Blick

Auf einige meiner Beiträge oder auch Berichte zu den Themen “Unterstützung und Babysitter als Eltern” kamen immer wieder auch empörte Rückmeldungen. “Wir haben eben keine Familie in der Nähe” oder “ich mache mir doch nicht schon vor der Geburt über Babysitter Gedanken, nur damit ich mal mit meinem Partner weg gehen kann”.

Auf solche Sätze ist meine Antwort ganz klar: Doch, das solltet ihr tun!

Macht euch bereits in der Schwangerschaft Gedanken über die Wichtigkeit der Zeit als Paar. Auch als Eltern ist unsere Partnerschaft sehr wichtig. Eigentlich sollte der Satz sogar eher so lauten: Gerade als Eltern ist unsere Partnerschaft unheimlich wichtig. Sie bildet die Basis unserer Familie. Wenn wir als Paar und mit uns selbst grundsätzlich zufrieden sind, können wir auch unsere Elternrolle gut ausfüllen. Wir haben mehr Energie, sind gut im Austausch mit unserem*r Partner*in und leben ein Leben, das uns grundsätzlich zufriedenstellt. Nach wie vor unterschätzen viele Menschen, wie wichtig diese Aspekte sind.

Der häufigste Grund ist die Unwissenheit darüber. Es ist nicht üblich, in der Schwangerschaft auch die Partnerschaft zu stärken. Auch werden (werdende) Väter nach wie vor zu selten angesprochen.

Schaut gern auch hier, wenn ihr wissen möchtet, wie (werdende) Väter besser in die Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und das Familienleben integriert werden können.

Das macht ein glückliches Elternpaar aus

Zum Paarsein gehört auch, dass wir Möglichkeiten haben, etwas ohne unser(e) Kind(er) zu erleben. Der Zeitpunkt, wann dieses wieder möglich ist, kommt schnell genug – und er sollte kommen. Ihr werdet Bedarf nach Zeit für euch alleine haben. Und nach Zeit als Paar. Einige spüren es eindeutig, bei anderen zeigt es sich nur indirekt. Diejenigen, die einige Monate nach der Geburt des Kindes wenig Interesse an Paarzeit haben, sollten die Situation genauer hinterfragen. Häufig stecken unerfüllte Bedürfnisse und unausgesprochene Wünsche dahinter, die zwischen dem Paar stehen. Stellt sicher, dass ihr euch als Liebespaar nicht aus den Augen verliert.

Zeit und schöne Momente für die Beziehung sind also enorm wichtig. Wir brauchen besondere Erlebnisse zu zweit. Selbst wenn wir Eltern sind. Auch wenn wir viel Zeit mit Freunden verbringen. Die Dates zu zweit dienen unter anderem dazu, gemeinsam Spaß zu haben und uns emotional nahe zu kommen. Von der Alltags-Oberfläche unserer Beziehung weg zu kommen. Auch für körperliche Nähe und Sexualität brauchen wir exklusive Dates als Paar.

Schritt für Schritt: Umsetzung der Paarzeit nach der Geburt

Natürlich ist mir ganz klar, dass die Paarbeziehung nach der Geburt zunächst einmal deutlich zurückstecken muss. Das ist einerseits von Natur aus so eingerichtet und andererseits auch logistisch kaum anders möglich. Doch wenn sich das neue Leben mit dem Familienzuwachs etwas eingespielt hat, sollte auch wieder Paarzeit stattfinden. Zunächst können in den ersten Monaten zum Beispiel schöne Kochabende, “Babyfreie” Unterhaltungen oder auch ein Spieleabend Zuhause angegangen werden.

Ab circa sechs Monaten nach der Geburt sollten wir uns auch wieder Zeit als Paar außerhalb des Hauses nehmen. Dabei müssen wir selbstverständlich nicht mit einer Übernachtung im Hotel starten. Es kann auch einfach ein Kaffee im nächsten Café sein. Oder ein schöner Spaziergang. Traut euch. Sprecht es an. Markiert euch bereits vor der Geburt den 6-Monats-Termin im Kalender, damit ihr es nicht vergesst. Und schaut dann, was ihr euch als erstes traut. Schritt für Schritt können die Dates dann ausgeweitet werden. Ein gemeinsames Abendessen im Restaurant, ein Theaterbesuch oder etwas anderes, was euch gefällt. 

Sehr empfehlen kann ich Paaren immer die Erinnerung an die Kennenlernphase. Was hat euch zusammengeführt? Was habt ihr gemeinsam erlebt? Vielleicht habt ihr ein gemeinsames Hobby geteilt oder teilt es immer noch? Vielleicht wart ihr oft in einer bestimmten Bar unterwegs? Plant wieder Zeit für diese Dinge ein und erinnert euch an die Anfänge eurer Partnerschaft. Erzählt euch, was euch an dem anderen zu begeistert hat und warum ihr euch füreinander entschieden habt.

Für die gemeinsamen Dates ist ganz wichtig, wirklich Zeit für euch zu haben. Spaß miteinander zu haben. Probleme etc. werden zu anderen Momenten besprochen. Übrigens: Alltags-Babythemen dürfen auch sehr gerne beim Date in den Hintergrund geraten…

Wie können wir die Betreuung schon vor der Geburt sicherstellen?

Indem wir uns auf die Veränderung vorbereiten. Einerseits, indem wir uns bewusst machen, dass die Paarbeziehung zunächst hinten anstehen wird. Und andererseits, indem wir sie nach einer gewissen Zeit wieder weiter nach vorne holen sollten. 

Das schaffen wir besonders gut, wenn wir bereits vorher Menschen in unserem Umfeld ansprechen, ob sie gern öfter mal auf unser Kind aufpassen möchten. Natürlich sollte dies zunächst locker, ohne Pflichtgefühl und auf einer angenehmen Basis besprochen werden. Wenn sich jemand umentscheidet – oder die Betreuung erst ab einem bestimmten Alter möchte, ist das ja auch in Ordnung.

Wir hatten zum Beispiel bereits vor der Geburt mehrere Menschen in unserem Umfeld, die sich dazu bereit erklärt haben, auf unser Kind aufzupassen. Die Abmachung war, dass wir starten, sobald es für jede*n passt. Ein schöner Nebeneffekt: Alle waren voller Vorfreude und von Anfang an sehr motiviert, unseren Sohn gut kennen zulernen, sowie eine enge Bindung aufzubauen.

Neben diesen Betreuungsmöglichkeiten von Menschen in eurem Umfeld, ist es natürlich auch immer sehr hilfreich, zum entsprechenden Zeitpunkt zusätzlich noch eine “professionelle Person” als Babysitter*in anzusprechen. Das könnt ihr auch erst zum entsprechenden Zeitpunkt angehen.

Fazit – Positive Auswirkungen der Unterstützung auf alle Beteiligten

Das Kümmern um den “Babysitter” vor der Geburt hat also große Auswirkungen. Es geht nicht nur um die Betreuungspersonen an sich. Es geht auch darum, dass wir uns mit dem Thema “Dates als Eltern” auseinandersetzen und die Wichtigkeit vor lauter Vorfreude auf das Baby nicht vergessen. Macht euch eines bewusst: Indem ihr wichtige Aspekte noch vor dem ersten Kind besprecht und beachtet, schafft ihr eine gute Basis für euch. Natürlich können Aspekte auch im Nachhinein besprochen und aufgearbeitet werden. Allerdings gibt es dafür nach der Geburt des ersten Kindes deutlich weniger Zeit. Außerdem festigen sich kontraproduktiven Strukturen natürlich stärker, je länger wir warten.

Schaut – neben all den Babythemen – auch auf eure Partnerschaft. Eure Beziehung und euer*re Kind(er) werden es euch von ganzem Herzen danken.

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Posted in Beziehungstipps, Eltern, Erstes Kind, Mutter werden, Schwangerschaft, Vater werden

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